Eine Mondsichel, eine gezackte Linie, ein Kreuz auf einem Hügel: Was wie winziges Kindergekritzel auf Mauern, Hauseingängen, Garagen, Zäunen oder Briefkästen aussieht, kann eine große Einbruchsgefahr signalisieren. Denn es handelt sich um Symbole, die Einbrecher verwenden, um untereinander zu kommunizieren - und das schon seit Jahrhunderten.
Die sogenannten Gaunerzinken sind meist mit Kohle oder Kreide an unauffälligen Stellen aufgemalt. Sie geben Auskunft darüber, ob sich ein Einbruch lohnt oder mit welchen Schwierigkeiten rund um die markierten Objekte zu rechnen ist. Dabei wird nichts dem Zufall überlassen: Die Kriminellen spähen oft wochenlang potenzielle Einbruchsziele aus.
Schon bald wissen die Einbrecher sehr genau Bescheid über die Bewohner, Sicherheitsmaßnahmen, wer wann zu Hause ist, ob es einen Hund gibt - oder auch, ob es zu gefährlich ist, hier einzubrechen. Zu gefährlich? Das kann vor allem dann sein, wenn es wachsame Nachbarn gibt.