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Eine Hand hält ein Kohlenmonoxid-Messgerät fest und drückt einen roten Knopf

Kohlenmonoxid­vergiftung.

Ursachen, Symptome & wie Sie sich schützen können.

Das Wichtigste in Kürze

  • Kohlenmonoxid ist unsichtbar, geruchlos und hochgefährlich
  • Kohlenmonoxid entsteht bei unvollständiger Verbrennung in Heizgeräten, Kaminen oder beim Grillen in Innenräumen
  • CO-Melder, regelmäßige Wartung von Geräten sowie ausreichende Frischluftzufuhr sind der beste Schutz
  • Eine gute Unfallversicherung bietet finanziellen Rückhalt, wenn gesundheitliche Folgeschäden durch eine Vergiftung entstehen

Kohlenmonoxid als unsichtbare Gefahr im eigenen Zuhause

Kohlenmonoxid - ein farb-, geruch- und geschmackloses Gas - kann in Sekunden zur tödlichen Gefahr werden. Jedes Jahr sterben in Deutschland Hunderte Menschen an einer Kohlenmonoxidvergiftung. Dabei ist das Risiko nicht nur auf Industrieanlagen oder Großbrände beschränkt. Auch in den eigenen vier Wänden, beim Heizen, Grillen oder sogar beim Shisha-Rauchen kann sich das Gas unbemerkt ausbreiten.

In diesem Ratgeber erfahren Sie alles über die Ursachen, Symptome und Gefahren einer Kohlenmonoxidvergiftung und wie Sie sich und Ihre Familie wirksam schützen können. Am Ende zeigen wir Ihnen zudem, welche Rolle eine passende Unfallversicherung spielt, wenn es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einer Vergiftung kommt.

Was ist Kohlenmonoxid und warum ist es so gefährlich?

Kohlenmonoxid (CO) entsteht bei unvollständiger Verbrennung von kohlenstoffhaltigem Material - etwa Holz, Kohle, Benzin, Gas oder Öl. Das tückische Gas ist völlig unsichtbar, geruchlos und nicht reizend. Genau das macht es so gefährlich: Man bemerkt es nicht, bis es zu spät ist.

Einmal eingeatmet, bindet sich CO rund 300-mal stärker an den roten Blutfarbstoff Hämoglobin als Sauerstoff. Dadurch wird der Sauerstofftransport im Körper blockiert - es droht eine innere Erstickung, selbst bei normalem Luftsauerstoff.

Gefährliche Konzentrationen von Kohlenmonoxid

Die Wirkung von CO hängt stark von der Konzentration in der Luft ab (ppm = parts per million):

  • 35 ppm: Kopfschmerzen nach 6 bis 8 Stunden
  • 400 ppm: Starke Kopfschmerzen innerhalb von 1 bis 2 Stunden
  • 6.400 ppm: Schwindel und Bewusstlosigkeit nach wenigen Minuten; Tod innerhalb von 20 Minuten

Nicht verwechseln!

Kohlenmonoxid (CO) ist nicht dasselbe wie Kohlendioxid (CO₂). Während CO₂ in der Luft in kleinen Mengen ungefährlich ist, ist CO bereits in geringen Konzentrationen lebensbedrohlich.

Mensch mit weißem T-Shirt beugt sich nach vorne während er auf seinen Brustkorb drückt

Wie entsteht eine Kohlenmonoxid­vergiftung?

Eine CO-Vergiftung entsteht, wenn Kohlenmonoxid in geschlossenen oder schlecht belüfteten Räumen austritt und eingeatmet wird. Die häufigsten Ursachen sind:

  • Defekte oder schlecht gewartete Heizgeräte, Gasthermen oder Öfen
  • Kamine oder Holzöfen ohne ausreichende Luftzufuhr
  • Grillen mit Holzkohle in geschlossenen Räumen (z. B. Wintergärten, Garagen)
  • Abgase von Autos oder Motorrädern in geschlossenen Garagen
  • Shisha-Rauchen in schlecht gelüfteten Räumen
  • Blockierte Abluftrohre oder Rückstau durch Schornsteinprobleme

Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Kinder, Schwangere und Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen - bei ihnen kann bereits eine niedrigere Konzentration zu ernsten gesundheitlichen Problemen führen.

Symptome einer Kohlenmonoxidvergiftung

Da CO weder sichtbar noch riechbar ist, erkennen viele Betroffene die Anzeichen einer Vergiftung zu spät. Die Symptome ähneln zunächst einem grippalen Infekt:

  • Kopfschmerzen
  • Schwindelgefühl
  • Übelkeit
  • Müdigkeit oder Benommenheit
  • Sehstörungen
  • Kurzatmigkeit

In schweren Fällen treten zusätzlich auf:

  • Bewusstseinsstörungen oder Ohnmacht
  • Herzrhythmusstörungen
  • Krampfanfälle
  • Koma
  • Tod durch Atemstillstand

Schleichende CO-Vergiftung

Besonders heimtückisch ist eine schleichende CO-Vergiftung, bei der das Gas über längere Zeit in geringer Konzentration eingeatmet wird. Symptome sind hier oft unspezifisch - z. B. andauernde Kopfschmerzen oder Konzentrationsstörungen - und werden selten sofort als Warnsignal erkannt.

Langzeitfolgen und Spätkomplikationen

Selbst nach akuter Behandlung einer Kohlenmonoxidvergiftung können Wochen später sogenannte delayed neurological sequelae (DNS) auftreten. Diese Spätfolgen umfassen unter anderem:

  • Gedächtnisprobleme
  • Konzentrationsstörungen
  • Gang-Unsicherheiten
  • Persönlichkeitsveränderungen

Wie häufig sind CO-Vergiftungen?

Die Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) und der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie verdeutlichen, wie ernst die Gefahr ist:

  • Über 3.700 Menschen werden jährlich in Deutschland wegen CO-Vergiftung stationär behandelt.
  • Etwa 370 Menschen sterben jedes Jahr daran.
  • Die Dunkelziffer liegt deutlich höher, da leichte Vergiftungen oft nicht erkannt werden.

Besondere Gefahrenquellen im Alltag

Nicht nur Kamine oder Gasthermen bergen Risiken, auch folgende Alltagsquellen werden oft unterschätzt:

  • Grillen mit Holzkohle auf dem Balkon oder in Innenräumen
  • Shisha-Bars oder privates Shisha-Rauchen
  • Holzverbrennung in schlecht gewarteten Öfen
  • Auto laufen lassen in geschlossenen Garagen
  • Campingkocher oder Heizgeräte in Wohnmobilen

Wichtig: Kinder und Haustiere sind besonders empfindlich und zeigen oft früher Symptome.

Erste Hilfe bei Verdacht auf eine Vergiftung mit Kohlenmonoxid

Wenn Sie Symptome bemerken oder einen CO-Austritt vermuten, sollten Sie diese Schritte unternehmen:

1. Sofort alle Personen ins Freie bringen!
2. Fenster und Türen öffnen - aber keine elektrischen Geräte benutzen!
3. Notruf 112 wählen - Verdacht auf CO-Vergiftung nennen.
4. Betroffene ruhig lagern, ansprechbar halten, falls verfügbar Sauerstoff verabreichen.
5. Keine Rückkehr in den Raum, bis die Feuerwehr Entwarnung gibt.

Im Krankenhaus erfolgt die Behandlung meist mit hochdosiertem Sauerstoff, bei schweren Fällen in einer Hyperbaren Sauerstoffkammer (HBO-Therapie).

Kohlenmonoxid: So schützen Sie sich und Ihre Familie

Der wichtigste Schutz ist Vorsorge. Diese Maßnahmen können Leben retten:

CO-Melder installieren

  • Anbringen in Schlafräumen, Fluren, Heizungsnähe und bei Kaminen
  • Wartung laut Herstellerangaben

Regelmäßige Wartung

  • Heizgeräte, Gasthermen und Kamine jährlich vom Fachmann überprüfen lassen

Lüftung sicherstellen

  • Nie mit geschlossenen Fenstern heizen oder grillen
  • Für dauerhafte Frischluftzufuhr sorgen

Vorsicht bei Shisha, Kamin & Co.

  • Shisha nur in gut belüfteten Räumen rauchen
  • Kamine nur mit ausreichender Luftzufuhr betreiben

Rechtliche Hinweise und Vorschriften

In mehreren Bundesländern ist der Einbau von CO-Meldern bereits gesetzlich vorgeschrieben, z. B. bei Neubauten mit offenen Feuerstätten. Auch Vermieter sind in bestimmten Fällen verpflichtet, CO-Warnmelder anzubringen.

Informieren Sie sich bei Ihrer Kommune oder dem Schornsteinfeger über die aktuelle Gesetzeslage.

Versicherungsschutz bei Kohlenmonoxidvergiftungen

Eine Kohlenmonoxidvergiftung zählt rechtlich als Unfall durch Einwirkung von Gasen - und ist daher in vielen Unfallversicherungen eingeschlossen. Die NÜRNBERGER Unfallversicherung bietet:

  • Leistungen bei dauerhaften Gesundheitsschäden (Invaliditätsleistung und/oder Unfall-Rente)
  • Kostenübernahme für Reha-Maßnahmen und optional Krankenhaustagegeld
  • Optionale Todesfallleistungen

Tipp: Achten Sie bei Ihrer Versicherung darauf, dass Vergiftungen ausdrücklich mitversichert sind. Bei der NÜRNBERGER sind Vergiftungen durch plötzlich ausströmende Gase und Dämpfe, Dünste, Staubwolken, Säuren, Gifte etc. bedingungsgemäß mitversichert.

Mehr zur Unfallversicherung der NÜRNBERGER

Häufige Fragen zur Kohlenmonoxidvergiftung

Kohlenmonoxid hat nahezu die gleiche Dichte wie Luft und verteilt sich deshalb relativ gleichmäßig im Raum. Es neigt also nicht dazu, sich speziell unten oder oben im Raum anzusammeln, wie es bei einigen anderen Gasen der Fall ist.

Allerdings kann sich CO besonders in schlecht belüfteten Bereichen konzentrieren, wenn es dort Quellen gibt, wie z. B. defekte Heizgeräte, Kamine, Gasherde oder Fahrzeuge, die in geschlossenen Räumen wie Garagen laufen. Daher sind auch abgeschlossene oder enge Räume mit unzureichender Luftzirkulation besonders gefährlich.

Je nach Konzentration können wenige Minuten bis mehrere Stunden lebensbedrohlich sein.

In Schlafräumen, Wohnräumen mit Kamin, Fluren und Heizungsnähe - am besten an der Wand etwa 1 bis 2 Meter über dem Boden (nicht wie Rauchmelder an der Decke). Wichtig ist, dass der Melder nicht durch Möbel oder andere Gegenstände blockiert ist, sodass die Luft ungehindert zirkulieren kann.

Im Notfall sollten Sie Ihre Fenster weit öffnen, Personen ins Freie bringen und professionelle Hilfe rufen. Eine Rückkehr wird erst nach Freigabe durch die Feuerwehr empfohlen.

Ja; besonders bei unvollständiger Verbrennung oder schlechter Luftzufuhr.

Aufklärung kann Leben retten

Kohlenmonoxid ist tückisch, weil man es weder sieht noch riecht; und genau das macht es so gefährlich. Umso wichtiger ist es, die Risiken zu kennen, Warnzeichen richtig einzuordnen und rechtzeitig zu handeln. Mit den passenden Präventionsmaßnahmen schützen Sie sich und Ihre Familie effektiv. Und falls doch etwas passiert, gibt Ihnen eine gute private Unfallversicherung den nötigen finanziellen Rückhalt.

Sorgen Sie vor - mit Wissen, Technik und dem passenden Schutz.

Unfallversicherung

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